Der Kreissportbund Erzgebirge hat während des Sportjugendtags im Erzgebirgsstadion dieser Tage nicht nur einen neuen Vorstand für sein “Nachwuchsgremium” gewählt. Es gab zudem Auszeichnungen für verdienstvolle Mitglieder. Eine bronzene Ehrennadel des Kreissportbunds ging dabei an Sandy Manes. “Wir haben sie für ihr Engagement im Nachwuchsbereich ausgezeichnet”, sagt Sportjugendkoordinator Fabian Göbel.

Er weiß, dass Sandy Manes mit Leib und Seele Volleyballerin beim Albernauer SV ist. Damit aber nicht genug: Sie betreut sowohl in der Grundschule als auch in der Oberschule Zschorlau die Ganztagsangebote Volleyball, will also Kinder für ihre geliebte Mannschaftssportart begeistern. Darüber hinaus ist sie an der Seite von Manfred Schulz bei den Fußballern des FC Erzgebirge Aue Co-Trainerin der Bambini.

Vor ein paar Jahren fungierte sie auch schon als Trainerin bei den Volleyballerinnen des Albernauer SV. “Sport ist mein Leben – ohne Sport könnte ich gar nicht klarkommen”, erklärt Manes, die mit ihrer Leidenschaft längst ihre beiden Söhne Tony (9) und Jury (6) angesteckt hat. “Sie sind auch sehr sportlich”, so die stolze Mama. Beide haben im Volleyball reingeschnuppert, sich dann aber für Fußball entschieden. Während Tony für den FC Lößnitz die Töppen schnürt, streift sich der kleine Jury das Veilchentrikot über. Mutter Sandy ist es ganz egal, für welchen Verein die beiden auflaufen oder welche Sportart sie begeistert: “Mir ist es wichtig, dass sie überhaupt Sport treiben.”

Sie selbst habe auch viel ausprobiert, sei beim Rettungsschwimmen gewesen, habe sich im Taekwondo versucht und Handball gespielt. Eine Zeit lang jagte sie als Mädchen auf dem Bolzplatz dem runden Leder nach. “Mit elf Jahren bin ich dann zum Volleyball gekommen.” Der größte Erfolg sei 2008 der Aufstieg in die Verbandsliga mit dem Albernauer SV gewesen.

Beruflich lernte die heute 32-jährige Auerin Bürokauffrau, arbeitet aber inzwischen als Stationsassistentin im Helios-Klinikum. “Das ist eine Halbtagsstelle – sonst würde ich es wahrscheinlich gar nicht schaffen.” Generell drängt sich ein bisschen die Frage auf, wie Sandy Manes Kinder, Sport und Beruf unter einen Hut bringt. “Ohne meine Mutti würde das gar nicht gehen. Wir wohnen glücklicherweise im selben Mehrfamilienhaus.” Schließlich steht Sandy Manes am Montag und Dienstag beim FCE an der Seitenlinie. Dienstags und mittwochs hat sie außerdem selbst Volleyballtraining, und am Freitag kümmert sie sich zunächst in der Grundschule und anschließend in der Oberschule in Zschorlau um den Volleyballnachwuchs. Gerade in diesem Bereich hat Manes großen Erfolg. “Allein in der Grundschule sind es 20 Kinder – und das hauptsächlich durch Mundpropaganda”, sagt sie.

Ein bisschen brauche sie diesen positiven Stress. “Würde ich nichts tun, ginge es mir schlechter. Sport hilft auch gegen mein Rheuma.” Zu ihren großen Zielen gehört es, ein richtiges Volleyball-Nachwuchsteam aufzubauen. “Eins, das später im Frauenbereich Fuß fasst.” Ein gemischtes Nachwuchsteam gebe es zwar schon, doch nur ganz selten komme ein talentiertes Kind letztlich auch bei den Damen an.

Quelle: Katja Lippmann-Wagner© Copyright Chemnitzer Verlag und Druck GmbH & Co. KG